Infos zu Erkrankungen

 

Das Auftreten von Fieber ist einer der häufigsten Gründe für einen Arztbesuch.

Obwohl kindliches Fieber in den meisten Fällen ungefährlich ist, sind viele Eltern im Umgang mit Fieber verunsichert und ängstlich.

Kinder entwickeln deutlich häufiger Fieber als Erwachsene. Schon bei harmlosen Infekten erhöht sich bei ihnen die Körpertemperatur. Aber auch eine vermehrt körperliche Aktivität, wie sie typisch für Kinder ist, erhöht die Temperatur. Fieber im Rahmen von Erkrankungen ist keine Krankheit, sondern eine Schutzreaktion des Körpers. Die Temperaturerhöhung bewirkt, dass der Körper seine Abwehrkräfte mobilisiert und gegen die verschiedensten Krankheitserreger aus eigener Kraft vorgeht. Viren und Bakterien können sich bei Fieber nämlich schlechter vermehren als bei normaler Körpertemperatur. Wenn ein Kind fiebert, so hilft es sich quasi erst einmal selbst.

Ab 38,5° Celsius spricht man von Fieber, über 39,5° Celsius hat das Kind hohes Fieber.

Wann sollte Kontakt mit dem Kinder- und Jugendarzt aufgenommen werden?
  • bei einem Kind, das jünger als drei Monate ist, sollten Eltern bereits ab einer Körpertemperatur von über 38°C den Kinder- und Jugendarzt aufsuchen.
  • bei Fieber, das  schon länger als 72 Stunden anhält
  • wenn das Kind keine Flüssigkeit oder Nahrung mehr annimmt
  • wenn weitere Krankheitszeichen wie Durchfall, Erbrechen, Bauchschmerzen, Hautausschlag usw. hinzukommen
  • wenn zum ersten Mal  ein Fieberkrampf auftritt
  • wenn trotz wirksamer fiebersenkender Maßnahmen das Kind weiterhin deutlich beeinträchtigt ist

Die FeverApp www.feverapp.de/app  hilft Ihnen – und Sie helfen der Forschung! Die FeverApp ist Ihr Tagebuch zur Dokumentation von akuten Infektionskrankheiten, Medikamenteneinnahmen, Symptomen, Impfstoffen und vielem mehr für sich und Ihre Familie. In einer Infothek erhalten Sie zudem auf aktuellen Leitlinien basierende Aufklärung über Fieber und fieberhafte Erkrankungen. Benutzen Sie den Medikamentenscanner innerhalb der App, um Medikamente zu Ihrer Liste hinzuzufügen und um die Einnahmedosierung und Zeit zu beachten.

Was sollte man bei Fieber tun?

Hat das Kind Fieber, sollte man regelmäßig (3-mal täglich) die Temperatur messen  (und zwar am sichersten rektal).  Bei einer leicht erhöhten Temperatur bedarf es noch keiner fiebersenkenden Maßnahmen. Erst ab einer Körpertemperatur von 39°  Celsius kann an fiebersenkende Maßnahmen gedacht werden, wenn gleichzeitig der Allgemeinzustand reduziert ist.

Einfache Maßnahmen sind:

  • Wadenwickel
  • feuchter, lauwarmer Waschlappen auf die Stirn
  • viel trinken, damit der Körper nicht austrocknet
  • Bettwäsche, Handtücher etc. häufig wechseln

Fiebersenkende Medikamente sind

  • Paracetamol (meist in Form von Zäpfchen, auch als Saft).
  • Ibuprofen (meist als Saft, aber auch als Zäpfchen verabreichbar).

Diese Medikamente bekommen Sie rezeptfrei in der Apotheke.

Husten ist ein Reinigungsreflex, er dient der Reinigung der Atemwege. So wie das Niesen die Nase von Fremdkörpern oder Sekret befreit, reinigt Husten die unteren Atemwege. Hierbei gibt es blubbernden, trockenen, feuchten, bellenden, rasselnden, krachenden, brodelnden, usw. Husten. Es gibt banalen und gefährlichen Husten.

In den allermeisten Fällen ist bei Kindern Husten ein  Zeichen einer einfachen Krankheit im Bereich der Atemwege. Dabei muss Husten nicht zwangsläufig aus den Bronchien oder der Lunge stammen; meist sogar kommt er „von oben“! Husten von oben heißt, dass Schleim aus den oberen Atemwegen (Nase und Rachenraum) in den Eingang zu den tieferen Atemwegen (den Kehlkopf)  tropft und von dort weggehustet werden muss. Beim Erwachsenen liegt die Luftröhre viel weiter vorn als beim kleinen Kind (sichtbar am „Adamsapfel“ des Mannes); wenn er die „Nase voll“ hat, fließt der Schleim in die Speiseröhre, er schluckt dann einfach das Sekret. Bei Kindern hingegen liegt die Luftröhre weiter hinten, das bewirkt, dass der Schleim dorthin tropft. Es kann also Husten ein einfacher „Abtropf-Effekt“ bei Schnupfen sein! Gerade dieser Husten darf aber (so lästig er auch ist) nicht gestillt werden, da er dafür sorgt, dass der Schleim nicht in die unteren Atemwege kommt.

Husten am Tag kann ein Zeichen einer Bronchitis darstellen (eines „Schnupfens“ der Bronchien). Auch dieser Husten darf nicht gestillt werden, sonst bleibt Schleim in den Bronchien liegen, der ist dann ein idealer Nährboden für Bakterien, also die Grundlage für eine Lungenentzündung! Manchmal ist in dieser Situation  eine Schleimlösung notwendig, die dann sogar zu mehr Husten führen kann (damit der „Dreck“ herauskommt)!

 

Wenn also eine Hustenstillung nicht sinnvoll ist, wie können Sie als Eltern dennoch Ihrem Kind helfen?

  • Das Kind viel trinken lassen, dabei ist Tee mit Honig (Honig erst nach dem 1. Geburtstag!) nachweislich jedem „Schleimlöser“ überlegen,
  • viel Spazierengehen in frischer (auch kühler!) Luft,
  • lokale Gabe einer Kochsalzlösung,
  • die Luft anfeuchten, abendliche Hochlagerung,
  • physikalische Maßnahmen (lockeres Abklopfen des Brustkorbs),
  • für saubere Luft in der Wohnung und kühle Luft (Schlaftemperatur 16-18 Grad) in den Schlafräumen sorgen und –nicht zuletzt-
  • Geduld haben (ein einzelner, einfacher Infekt braucht in der Regel sieben bis 10Tage, um auszuheilen, einzelen Hustenepisoden können aber noch bis zu 3 Wochen auftreten).

 

Die gern gegebenen ätherischen Öle (z.B. Babix, Stas mild, Pinimenthol etc.) reizen häufig die Haut (Ausschlag), aber genauso auch die Bronchial-Schleimhaut (Verstärkung einer bronchialen Überreaktion, damit kommt es zu einer Verschlechterung einer eigentlich einfachen Krankheit).

Im Kleinkindesalter bestehen allerdings häufig sogenannte Infektketten, bei denen sich ein Atemwegsinfekt an den anderen reiht. Das wirkt  manchmal für Sie, als sei ihr Kind gar nicht richtig gesund gewesen; wenn Sie aber die letzten Wochen kritisch betrachten, gab es doch immer wieder Situationen, in denen Sie sich sagten: „na, endlich ist es vorbei…“, und ganz kurz darauf ging es wieder los. Dies ist ein normaler  (allerdings nicht schöner!) Vorgang, bei dem sich das Abwehrsystem schult. So sind zwölf Infekte im Jahr normal; da sie vorwiegend in den sechs Monaten von Oktober bis  April auftreten, sind in dieser Zeit alle zwei Wochen eine neue Ansteckung nichts  Seltenes.

Sie sollten  das Kind zur Untersuchung vorstellen, wenn

  • Husten mit Luftnot verbunden ist,
  • Nebengeräusche beim Ein- oder Ausatmen von Ihnen wahrnehmbar sind,
  • anhaltendes Fieber (>38,5 C, länger als 3 Tage (72 h) und bitte rektal (im Popo) messen!!!!) besteht und/oder
  • eine beschleunigte Atmung

Hier nun drei Rezepte, die Sie sich jederzeit selbst herstellen können; mit diesen Maßnahmen können Sie subjektive Beschwerden Ihres Kindes gut lindern; die Krankheit können Sie dadurch selbstverständlich nicht beseitigen, das muss der kleine Patient mit seinem Abwehrsystem selbst tun.

Zwiebelsud: Eine große Zwiebel schälen und würfeln, mit 100 ml Wasser und 100 g Kandiszucker bei schwacher bis mittlerer Hitze zu einem Sirup kochen. Durchsieben und im geschlossenen Marmeladenglas aufbewahren. Dosis: Bei Bedarf mehrfach täglich einen Teelöffel.

Einfacher herzustellen ist ein Zwiebelsaft: Eine große Zwiebel nach Schälen und Würfeln in ein Marmeladenglas füllen, zwei Esslöffel Kochzucker dazugeben, Glas verschließen und gut schütteln. Nach einer Ruhe von zwei Stunden hat sich süßer Zwiebelsaft gebildet. Dosis: Bei Bedarf mehrfach täglich einen bis zwei Esslöffel.

Schwarzer Rettich Saft (Rezept)

Hypertone (2,5%ige) Kochsalzlösung: Einen Teelöffel normales Haushalts-Kochsalz in 200 ml Wasser kurz aufkochen lassen, bis es sich ganz gelöst hat, diese Lösung in ein ausgekochtes Pipettenfläschen (ein altes Nasentropfen-Fläschen) geben (Rest in einem geeigneten Gefäß aufbewahren). Dosis: bis zu 3 x täglich zwei Tropfen in jedes Nasenloch geben. Man kann die Lösung im Fläschen benutzen, bis darin Kristalle zu sehen sind, dann verwirft man die Lösung und füllt aus dem Vorrat nach.

Magen-Darm-Infekte mit Erbrechen und Durchfall:

Beim Magen-Darm-Infekt (Gastroenteritis) handelt es sich um eine Entzündung der Magen- und/oder Darmschleimhaut. Diese Entzündung wird von einer Vielzahl an Erregern hervorgerufen, allen voran Viren (Rota-, Adeno- oder Norovirus). Aber auch Bakterien wie Salmonellen, Escherichia coli oder Yersinien sind Verursacher von Magen-Darm-Infekten.

Neben starken Bauchschmerzen sind ausgeprägtes Erbrechen und Durchfall mit häufigen, dünnen Stühlen typisch für einen Magen-Darm-Infekt. Dabei müssen die beiden letzteren Symptome nicht unbedingt gleichzeitig auftreten. Gerade bei bakteriellen Infekten kann es auch zu Fieber kommen. Zusätzlich fühlen sich Kinder schlapp, erschöpft und müde.

Achten Sie darauf, dass Ihr Kind ausreichend trinkt !
Am besten eignen sich stilles Wasser oder gesüßter Tee (Traubenzucker) Fruchtsäfte sollten vermieden werden, da sie den MagenDarmTrakt Ihres Kindes reizen und so zu Erbrechen führen können.
Gestillte Säuglinge sollten weiter gestillt werden. In den Stillpausen
kann zusätzlich Tee oder GlucoseElektrolytLösung gefüttert werden. Bei anhaltendem Erbrechen muss die Flüssigkeit unter Umständen löffelweise zugeführt werden.

Bei einer MagenDarmInfektion verträgt Ihr Kind fett und eiweißreiche Nahrung schlecht. Sie sollten deshalb darauf achten, dass Ihr Kind Schonkost erhält. Sollte es Ihrem Kind im weiteren Verlauf besser gehen (kein Erbrechen mehr, Stuhl kommt weniger häufig und wird fester), dann können Sie die Schonkost vorsichtig auf die übliche Ernährung umstellen. Bei Säuglingen ist keine Schonkost vorgesehen, diese bekommen ihre normale Nahrung weiter.
Bei länger dauerndem Durchfall (> 1 Woche) sollten bei der Ernährung Milchzucker und Fruchtzucker weggelassen werden, da die entsprechenden Verdauungsenzyme oft noch fehlen.
Wann sollten Sie Ihr Kind bei uns vorstellen ?
Wenn Ihr Kind nicht trinken will (Säuglinge > 8h, Kleinkinder > 1Tag, Schulkinder> 23 Tage)
Wenn Ihr Kind dauerhaft oder anhaltend erbricht und keine Flüssigkeit mehr behalten kann.
Wenn Blut im Stuhl sein sollte
Wenn sich der Allgemeinzustand verschlechtert (Schläfrigkeit, wenig Reaktion, Fantasieren, hohes Fieber)

Kleinkinder und ältere Kinder:
Karotten (ohne Fett gekocht), Gemüse (Broccoli, Blumenkohl ohne Fett gekocht), gestampfte Kartoffeln, Kartoffelpüree (ohne Butter oder Milch)
Zwieback, Brezeln, Salzstangen, geriebener Apfel (mit Schale), geschlagene Banane, Naturjoghurt (fettarm), probiotische Joghurtkulturen (z.B. Actimel, Activia…)
Folgende Lebensmittel bitte vermeiden:
Hülsenfrüchte (Bohnen, Erbsen, Linsen etc.),Wurst, Käse,Milch/Kakao
Säfte,Süßigkeiten,Chips/Erdnussflips,Obst (Pfirsiche, Mandarinen, Orangen, Kirschen etc.), Pommes Frites, Hamburger, Döner etc.

Haben Sie bitte Geduld, der Stuhlgang kann noch über mehrer Tage, z.T. auch 2 Wochen noch dünn sein, auch kann das Kind nach zwischenzeitlicher Gesundung nochmals erbrechen.

Eine Bindehautentzündung kann viele verschiedene Ursachen haben. Meist handelt es sich um eine durch Viren verursachte Krankheit, welche häufig im Zusammenhang mit Infekten der oberen Luftwege auftritt. Eine allergische Bindehautentzündung kann durch Pollen oder andere Allergene verursacht werden.

Die Keime wurden meist aus der Nase des betroffenen Kindes, seltener ausgehend von anderen Kindern, ins eigene Auge geschmiert oder sind innerlich in den Tränenwegen aufgestiegen. Daher ist eine Bindehautentzündung keinesfalls ansteckender als ein Schnupfen, wie er in der Kita regelmäßig vorkommt und –richtigerweise- auch toleriert wird. Bei Kindern ohne deutliche Beeinträchtigung durch die Bindehautentzündung
spricht nichts gegen den Besuch einer Gemeinschaftseinrichtung. Eine ärztliche Vorstellung ist in diesem Fall ebenfalls nicht notwendig.
Antibiotische Augentropfen verkürzen den Verlauf einer Bindehautentzündung in fast allen Fällen nicht, so dass so gut wie immer darauf verzichtet werden kann.
Bescheinigungen für Ansteckungsfreiheit etc. können selbstverständlich nicht ausgestellt werden, da sie aus oben genannten Gründen nie sachgerecht wären.
Sich gesund fühlende Kinder mit leicht verklebten Augen brauchen also nicht zum Arzt und müssen auch nicht heimgeschickt werden, sondern können einfach weiter mit den anderen Kindern in der Gemeinschaftseinrichtung betreut werden!

Ansonsten:

  • Gegen Jucken und Brennen hilft es, einen nassen Waschlappen auf die Augen zu legen.
  • Verklebte Lider und Wimpern mehrmals am Tag reinigen: Dazu ein sauberes Tuch oder einen Tupfer in lauwarmes Wasser tauchen und die Augen damit vorsichtig von aussen nach innen säubern.
  • Pflanzliche Tropfen mit Augentrost (Euphrasia: rezeptfrei in der Apotheke). Sie lindern den Juckreiz und versorgen die Augen mit Feuchtigkeit.
  • abschwellende Nasentropfen/Spray, damit das Sekret leichter abfließen kann.

Immer wiederkehrende Bauchschmerzen sind im Kindesalter ein häufiges Problem, bis zu 30% der Kinder in westlichen Ländern sind davon betroffen. Dabei kann man meist keine zugrundeliegende Erkrankung feststellen. Etwa neun von zehn Kindern sind organisch gesund, sie fühlen aber die Schmerzen wirklich und leiden darunter, das führt oft zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Lebensqualität der betroffenen Kinder und ihrer Familien

Diese sogenannten funktionellen Bauchschmerzen liegen vor wenn Ihr Kind

  • eher diffuse Schmerzen in der Nabelgegend hat und nicht im Ober- oder Unterbauch.
  • nachts beschwerdefrei ist.
  • sich trotz der Schmerzen noch ablenken lässt und sie beim Spielen vergessen kann.
  • keine weiteren Symptome hat wie Fieber, starken Durchfall, Erbrechen, Gewichtsabnahme,

Um eine Nahrungsmittelunverträglichkeit, Lactoseintoleranz, Fruktoseintoleranz, Glutenunverträglichkeit (Zöliakie), Darmentzündung oder eine Erkrankung durch Würmer oder Parasiten auszuschließen, gehen wir in unserer Praxis folgendermaßen vor.

  1. Sie holen 2 Stuhlröhrchen in der Praxis ab und bringen uns Proben des Stuhlgangs Ihres Kindes.
  2. Sie füllen den Bauchschmerzfragebogen aus (Bauchschmerzfragebogen) und gemeinsam mit Ihrem Kind ein Bauchschmerzprotokoll (Bauchschmerzprotokoll) über mindestens 2 besser 4 Wochen
  3. Wir vereinbaren einen Termin morgens, nüchtern für eine Ultraschalluntersuchung des Bauches und eine Blutentnahme
  4. Wenn Sie bereits eine Lactose – oder Fructoseunverträglichkeit vermuten, können Sie selbst schon eine Auslassdiät versuchen. Ernähren Sie Ihr Kind 2 Wochen laktosefrei (Lactoseintoleranz) und führen Sie dann wieder lactosehaltige Produkte ein. Wenn unter der Diät die Bauchschmerzen weg sind und bei Belastung wieder kommen, ist eine Lactoseintoleranz wahrscheinlich. Ähnlich können Sie mit der Fruktose verfahren (Fruktoseintoleranz).
  5. Eine hervorragene Informationsquelle zu den funktionellen Bauchschmerzen finden Sie unter www.meine-bauchstelle.com